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Schuld

Wir entwickeln uns im Bewusstsein oftmals aus Fehlern und aus Schmerz. Haben wir aber entsprechend unseres damaligen Wissenstandes, unseres Bewusstseins gehandelt, dann sollten wir den Begriff der Schuld nochmals überdenken.


Unsere Taten oder unsere nicht ausgeführten Taten, alles hat immer Konsequenzen, und somit sind wir Mitgestalter an der Wirklichkeit die wir erleben. Ob oder wann der Begriff Schuld dabei angebracht ist, wann wir wirklich schuldig geworden sind, könnte damit zusammenhängen, ob die Triebfeder der Handlung Gier oder eine andere Sucht war. Es könnte damit zusammenhängen, ob wir bewusst entgegen unserer inneren Stimme, entgegen unserer eigenen Überzeugung gehandelt haben. Ganz wichtig ist es, dass wir mit dem Begriff der Schuld sehr, sehr vorsichtig umgehen sollten.
Und wir sollten uns bewusst machen, dass wir ihn nicht einsetzen sollten, wenn wir wirklich aus unserem Herzen heraus entsprechend unseres momentanen Vermögens gehandelt haben.


Was für einen Sinn ergibt sich, wenn wir sagen, dass ein Mensch entsprechend seines Vermögens, seines Bewusstseins mit seiner Lebenssituation umgegangen ist? Es ergibt sich daraus, dass wir anerkennen, dass jeder Mensch immer nur entsprechend seines momentanen Vermögens fähig ist, eine bestimmte Situation zu gestalten.


Und wie können wir hinzulernen, wie reifen wir? Indem wir uns immer wieder weiterentwickeln dürfen. Indem wir immer wieder durch den Tod gehen, uns erkennen und neu ausrichten. Die Gedanken von Schicksal und Reinkarnation können uns viele sinngebende Türen öffnen.


Wir müssen lernen, die Situation, so wie sie jetzt ist wahrzunehmen und zu anerkennen. Wir müssen lernen Verurteilungen loszulassen. Und wir können ständig mehr Bewusstsein und Fähigkeiten entwickeln. Oftmals lernen wir aus Fehlern und aus Schmerz. Wir sollten aber den Begriff „Schuld“ auf keinen Fall einsetzen, wenn wir wirklich aus dem Herzen, entsprechend unserem momentanen Vermögen gehandelt haben.


Könnte es nicht sein, dass wir in dem Masse, in dem wir anerkennen, dass jeder Mensch lebenslänglich die Möglichkeit hat, neue Erfahrungen zu machen und dazu zulernen, mehr Achtung und Respekt füreinander entwickeln?


Lassen wir aber die Vorwurfs- und Beschuldigungshaltung los, dann können wir die Situation unvoreingenommen wahrnehmen. Wir können dann eher erkennen und anerkennen, dass unser Verhalten mit zu der Situation beigetragen hat, dass wir damit aber keineswegs schuld an unserer Krankheit sind.

 

 

Josef Ulrich: Selbstheilungskräfte. Quellen der Gesundheit und Lebensqualität. aethera, 3. Auflage, 2017

 

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