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Voreingenommenheit gegenüber neuen Gedanken abbauen

Ein trauriges Extrembeispiel für die Voreingenommenheit, für die Unfähigkeit, sich auf neue Gedanken einlassen zu können, dokumentiert eine Begebenheit aus der Mitte des 18. Jahrhunderts. Sehr viele Frauen verstarben damals am Kindbettfieber. Da hatte ein junger Arzt, Dr. Ignaz Philipp Semmelweis, einen lichtvollen Gedanken. Plötzlich war ihm klar, dass sich alle Ärzte die Hände reinigen sollten, wenn sie zu einer Entbindung gingen vor allem, wenn sie von einer Leichensektion kamen. Er hatte die Idee der Desinfektion geboren.

 

Nun können Sie gerne raten, wie viele Jahre es gedauert haben mag, ehe seine Entdeckung, die Notwendigkeit der Hygiene, in die Medizin eingeführt wurde? Semmelweis starb mit 47 Jahren unter bis heute ungeklärten Umständen im Irrenhaus. Erst 30 Jahre nach seinem Tod wurde die Desinfektion in der Medizin umgesetzt. Dies ist ein trauriges Beispiel dafür, wie lange es dauern kann, bis aus einer Erkenntnis ein im Leben etabliertes Verhalten wird.


Unser Festhalten an gewohnten Gedanken und Bildern, die wir uns eingeprägt haben, um das Leben zu verstehen, kann eine Entwicklung zum Gesunden über lange Zeit blockieren.

 

 

Josef Ulrich: Selbstheilungskräfte. Quellen der Gesundheit und Lebensqualität. aethera, 3. Auflage, 2017

 

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