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Depression und Omega-3- Fettsäuren

Der Zusammenhang zwischen einem Mangel an Omega-3-Fettsäuren und Depressionen wird in vielen Büchern und auch im Internet immer wieder erwähnt/beschrieben.

 

Es gibt Untersuchungen aus Finnland und den Niederlanden die aufzeigen, dass Fischkonsum mehr als zweimal pro Woche einen positiven Einfluss auf die Stimmung hat und mit einem geringeren Depressionsrisiko einhergeht. Wenn genug Omega-3 in der üblichen Ernährung enthalten ist, ist die Tendenz geringer, deprimiert zu sein. (Vgl. Servan-Schreiber, 2006: 168-176).

 

„Infolge der Erkenntnis, welch bedeutende Rolle den Omega-3- Fettsäuren bei der Vorbeugung und der Behandlung von Depressionen zukommt, kann man mit einem völlig neuen Verständnis dieser Krankheit rechnen. Was wäre, wenn auch sie eine Entzündungserkrankung ist, wie man das erst kürzlich für die Erkrankung der Herzkranzgefässe feststellte? Damit liesse sich eine Reihe seltsamer Beobachtungen erklären, die von den derzeitigen Theorien über diese Krankheit – sie beschränken sich auf die Untersuchung, welchen Einfluss Neurotransmitter wie Serotonin haben – in der Regel mit Schweigen übergangen werden.[…]“ (Servan-Schreiber, 2006:170)

 

Forscher gehen davon aus, dass die Ernährung der frühesten Menschen besonders ausgewogen war, und das Verhältnis von Omega-3 zu Omega-6 1:1 betraf. Weil die Tiere heute eher mit Getreide oder Tiermehl als mit Wildgräsern (in welchen Omega-3 enthalten ist) gefüttert werden, hat sich dieses Verhältnis sehr verändert!

 

Essentielle Fettsäuren kann der Körper nicht selber herstellen. Deswegen sollten sie über die Nahrung aufgenommen werden:

– Omega-3-Fettsäure: ist in Algen, Plankton und in einigen Landpflanzen enthalten

– Omega-6-Fettsäure: ist in fast allen pflanzlichen Ölen und im Fleisch vorhanden, vor allem im Fleisch von Tieren, die mit Getreide oder Tiermehl gefüttert werden.

 

Omega-3 ist hauptsächlich in Algen und Plankton enthalten. Von diesen ernähren sich Fische und Krustentiere. Aber auch in der Natur vorkommende Gräser und Blätter, von welchen sich die Wildtiere ernähren, enthalten Omega-3. Deswegen ist Wild wie Reh oder Wildschwein reicher an Omega-3 als Fleisch aus der Viehzucht. Je mehr Getreide das Viehfutter enthält, desto ärmer an Omega-3 ist das Fleisch. Wenn wir Omega-3 via Fleisch-, Fisch- und Krustentiere zu uns nehmen, ist es, so wie ich es verstehe, von diesen Tieren bereits verstoffwechselt/verdaut und kann sofort von unserem Körper aufgenommen werden. Wenn wir Omega-3 direkt aus pflanzlichen Quellen zu uns nehmen, muss der Körper zuerst einen Stoffwechselprozess vollziehen, damit jene Fettsäure entsteht, welche erforderlich ist. Pflanzliche Omega-3 Quellen sind: Leinsamen, Leinöl, Rapsöl, Hanföl und Walnüsse. Alle grünen Gemüse enthalten einen Vorläufer der Omega-3-Fettsäuren, wenn auch in geringerer Menge. Am meisten ist in den Blättern von Portulak, in Spinat, Meeresalgen und Spiruline enthalten. (Vgl. Servan-Schreiber, 2006: 168,172-174)

 

Könnte die Depression eine entzündliche Erkrankung sein?

 

Die Omega-6- Fettsäuren sind zwar wichtig für den Organismus, doch sie haben nicht die gleichen positiven Eigenschaften für das Gehirn wie die Omega-3-Fettsäuren und begünstigen Entzündungsreaktionen. (Vgl. Servan-Schreiber, 2006: 168)

 

„Das Missverhältnis zwischen dem, was das Gehirn benötigt und dem, womit es heute in Europa wie auch in Amerika ernährt wird, könnte weitgehend erklären, weshalb Depressionen in den westlichen Ländern, wo man keine oder wenige Fische und Krustentiere verzehrt, so viel häufiger vorkommen als bei Völkern Asiens, wo man sie gern und häufig isst. […] Möglicherweise könnte dies auch die Geschwindigkeit erklären, mit der das Phänomen Depression sich seit fünfzig Jahren im Westen auszubreiten scheint. Heute nimmt man angeblich nur noch halb so viel Omega-3 zu sich als noch vor dem Zweiten Weltkrieg. […]

 

Der Überschuss von Omega-6 im Organismus löst Oxidationsprozesse und praktisch überall im Körper entzündliche Reaktionen aus. Alle schweren Erkrankungen, die im Westen auf dem Vormarsch sind, werden durch solche Entzündungen verschlimmert: Herzkreislaufkrankheiten – etwa Herzinfarkt und Gehirnschlag-, aber auch Krebs, Arthritis und sogar Alzheimer. Die Länder mit der höchsten Mortalitätsrate auf Grund von Herz- und Gefässerkrankungen sind auffallender weise auch die mit der grössten Depressionsrate. Das lässt durchaus auf gemeinsame Ursachen schliessen. Nun sind die sehr ausgeprägten positiven Auswirkungen von Omega-3 auf Herzbeschwerden und andere Krankheiten schon viel länger bekannt als jene, die man bei der Anwendung von Depressionen untersucht hat.

 

Könnte die „klassische“ Depression nicht ebenfalls eine Auswirkung solcher diffuser entzündlicher Reaktionen sein? Besonders verwunderlich wäre dies nicht, denn man weiss, dass Stress solche Entzündungen hervorrufen kann: daher fördert er auch Akne, Arthritis und verstärkt Autoimmunerkrankungen. […]“ (Servan-Schreiber, 2006: 169,171)

 

Was das „Leinöl“ angeht gibt es bei der Verwendung einiges zu beachten siehe z.B. hier:

https://www.zentrum-der-gesundheit.de/leinoel.html

Omega-3- und Depressionen:

https://www.dr-schmiedel.de/depression-nahrstoffe/

https://adieu-depression.de/omega-3-fischoel-bei-depression/

 

Brigitte Zürcher

 

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